Allgemeine Information zu Form und Inhalt des Projekts
Die Bezeichnung „Expedition zum dunklen Stern“ ist abgeleitet von der mittelalterlichen Bezeichnung für das damals bekannte Ende der Welt, sie galt bis zur Entdeckung Amerikas. Bis dahin wurde für das Ende der Welt (Finis terrae – Finisterre) der Ausdruck Dunkler Stern benutzt.
- Ziel des Projektes ist es, durch die Form der künstlerischen Dokumentation den Orten näher zu kommen, ihrer Geschichte sowie den zugänglichen Objekten und Bild- und Textdokumenten, die sich auf die Person des Jiří z Podĕbrad sowie auf Lev z Rožmitálu und weitere Teilnehmer an der historischen Expedition beziehen; ebenso sollen die damalige Zeit und die Ursachen, in denen sich diese Expedition begründet, dargestellt werden.
- Ziel des Projektes ist es außerdem, durch die Form der künstlerischen Dokumentation den Orten näher zu kommen, ihrer Geschichte sowie den zugänglichen Objekten, den sachbezogenen Bild- und Textdokumenten in bezug auf die berührten Orte in den beteiligten Ländern (Deutschland, Holland, Belgien, England, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Slowenien, Österreich).
- Mit Betonung auf professioneller künstlerischer und technischer Qualität sollen der Weg und alle Orte dokumentiert werden, die in den Reiseberichten von Václav Šašek z Bířkova und Gabriel Tetzel aus Gräfenberg erwähnt werden, und weitere Orte, Objekte und Geschehnisse, die ebenfalls, auf irgendeine Weise, in der tschechischen Geschichte, durch die tschechische Teilnahme oder durch ihre Rolle in der damaligen oder in späterer Zeit bis zur Gegenwart mit dieser Expedition verbunden sind, weiterhin Orte, die damals oder später historisch, kulturell, architektonisch, religiös, touristisch bekannt wurden, oder andere Orte, die vom Stadtbild her oder sonst von Bedeutung sind. Zur Zeit (September 2007) befinden sich in der Auflistung des Weges ungefähr 720 Orte, auf die die oben angeführten Themen und Angaben zutreffen (zum Beispiel: Wirkungsort der Kelten, Römer, Hussiten, Katharer, Templer, die Böhmische Brüder, die Verbindung der Herrschaftsgeschlechter, die Heiligen und Wallfahrtsorte wie Santiago di Compostella, Fatima, Mariazell, Montserrat, Avignon, Saintes Marie de La Mér, Canterbury, Stonehenge, Salisbury usw.).
- Als ein junger, unerfahrener und nicht reisegewohnter Mann beschrieb Václav Šašek mit Bewunderung und mit häufigem Erstaunen verschiedene Landschaften und ihren Charakter, die für ihn ungewöhnliche Fauna und Flora, Naturerscheinungen, die Lage von Städten und Burgen, die Details ungewöhnlicher Architektur, und sehr oft ließ er sich von verschiedenartigen Sagen und Geschichten begeistern. Im Gegensatz zu ihm war Gabriel Tetzel Kenner mehrerer Sprachen, er kannte sich aus im Handel, im Finanzwesen, in gesellschaftlicher Etikette. Ihn interessierte stärker der Lebensstil und das Verhalten der mittelalterlichen Menschen, insbesondere die Hofkultur, das Rittertum, die Kleidung und die Tischmanieren der Adligen, zu denen er sich selbst zählte. Im Zusammenhang mit diesem Aspekt der Expedition möchte die „Expedition zum dunklen Stern“ außer ihrer grundlegenden Dokumentations- und fotografischen Mission mithilfe filmischer Darstellung – gesehen mit den Augen eines aufmerksamen zeitgenössischen Wanderers und so vielfältig und wahrheitsnahe wie möglich – über alle besuchten Landschaften, ihre Bewohner, das kulturell-gesellschaftliche Leben auf allen Ebenen, Volksfeste, Gewohnheiten, Lebensstil, Handwerk, lokale Küche usw. berichten. Großen Raum soll die Zielsetzung einnehmen, eine Sphäre zu schaffen, die für alle Menschen ohne Vorurteile Gemeinsamkeit herstellt. Inhalt ist die Sehnsucht nach Schönheit und Glück, die in Tausenden von Formen durch den menschlichen Geist, durch Geschicklichkeit und Können der Handwerker oder einfache Leute – wie in der Realität, so auch in Sagen und Geschichten – geschaffen wurden.
- Die „Expedition zum dunklen Stern“ soll nicht nur den historischen Weg verfolgen, sondern auch, wenngleich in modifizierter Form, das damalige Vorhaben, nämlich die Kenntnis von den böhmischen und mährischen Ländern im Ausland zu erweitern, wieder aufnehmen.
- Dieses Ziel sollte auf die folgende Weise erreicht werden:
- Präsentation des Projekts „Expedition zum dunklen Stern“ im Internet auf eigenen websites in diversen Sprachausführungen, wobei außer der Information über das eigentliche Projekt und die historischen Begebenheiten, die der Grund für seine Realisierung sind, die Möglichkeit besteht, Materialien zu finden, die die tschechischen Länder betreffen sowie dazu gehörige Ereignisse und Personen aus der Zeit, in der die Expedition des Herrn Lev z Rožmitálu unter der Schirmherrschaft des Königs Jiří z Podĕbrad stattfand. Diese websites werden einige Monate vor dem Beginn des Projekts geöffnet, und zwar nicht nur wegen der eigenen Präsentation, sondern auch für die Sammlung weiterer Informationen (s. den folgenden Punkt).
- Als Teil der Propagierung der „Expedition zum dunklen Stern“ und damit auch der Tschechischen Republik wird ein originales Angebot für die Menschen aus aller Welt dazu verhelfen, die Trasse und ihre Inhalte sozusagen aufzufüllen; sie können die Internet-Seiten mit historischen Fakten und eigenen Erkenntnissen, die den historischen Weg und die Orte, durch die er führte, betreffen, ergänzen, aber auch mit persönlichen Erkenntnissen, Erfahrungen, Text- und Bildmaterialien und Tipps aus der Gegenwart – ob aus touristischer, Hobby - oder fachlicher Sicht -, die im Zusammenhang mit dem Projekt stehen, auffüllen und damit die aktuelle Planung beeinflussen.
- Den größten Teil ihrer Propagierung erfüllt die eigentliche „Expedition zum dunklen Stern“ selbstverständlich durch ihre Realisierung und ihren Verlauf, dabei werden natürlich auch das Interesse und die begleitende Teilnahme bzw. die Mitarbeit verschiedener Medien – nicht nur am Gesamtprojekt, sondern auch lokal und zeitlich begrenzt – erwartet. In beiden Fällen – bei der eigentlichen Realisierung ebenso wie auf den Internet-Seiten – wird das gleiche originale Angebot in den Mittelpunkt gestellt. Jeder, der teilnehmen möchte, wird willkommen geheißen, ohne irgendwelche beiderseitigen Bedingungen oder Ansprüche, gleichgültig wann, wo oder wie er während dieser Expedition seine fachliche Sicht, seine Bildung oder einfach nur seine humane Anschauung aktiv in das Projekt einbringen will. Teilnehmen kann jeder, „der mit friedlichen Absichten kommt“ und dabei mithilft, die Zielsetzung und die Ambitionen dieses Projekts zu erfüllen - und zwar so, dass es zu einem Festival neuer menschlicher Begegnungen und Freundschaften wird. Selbstverständlich sind alle willkommen, die diese Absicht auch auf andere Art unterstützen, ob persönlich oder von fern, in moralischer, geistiger oder anderer Hinsicht. In diesem Zusammenhang, die Teilnahme potentieller Interessenten an der Expedition betreffend, ist anzumerken, dass täglich im Internet bzw. auf den websites „Expedition zum dunklen Stern“ ein unbearbeiteter Videoschnitt und Fotografien von der jeweilig absolvierten Etappe gezeigt werden. Dabei werden nicht nur besuchte Orte festgehalten, sondern auch die Atmosphäre aus dem Leben der Expedition; ihre Teilnehmer können ihre Gefühle, Eindrücke und Erkenntnisse mitteilen.
- Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Tatsache, dass das gleiche Angebot der partnerschaftlichen Zusammenarbeit, das Herr Lev z Rožmitálu bei seinem ursprünglichen Weg den Herren G. Tetzel und G. Muffel aus Nürnberg gemacht hat, von der „Expedition zum dunklen Stern“ nunmehr auch der deutschen Seite unterbreitet wird. Das führt nicht nur zu größerer Authentizität, sondern zu einer wesentlichen Bereicherung auf allen Ebenen.
- Das Problem bei Serien und diversen Reality shows, zu denen in diesem Fall die schon genannten Tagesberichte im Internet werden, ist ein bestimmtes Stereotyp, zu denen die Orte und die teilnehmenden Personen sich entwickeln können. Attraktiver Vorteil ist in diesem Fall jedoch, dass noch nicht einmal die Teilnehmer der Expedition genau wissen, wohin sie an einem bestimmten Tag gehen, welche Menschen hinzu- oder weggehen und auf welche Art sich alles weiter entwickeln wird. Ein weiterer Faktor, der stufenweise das Interesse und die Anziehungskraft dieses Projektes erhöhen wird, ist der, dass seine aktive Phase – mit Unterbrechungen – etwa fünf Jahre dauern wird. Während dieser Zeit wird sich die Publizität durch den Verlauf der Expedition, durch die begleitenden Aktionen und durch die laufende Ergänzung der Internetseiten, auf denen sich die Videos, Fotos und Texte aus der „Expedition zum dunklen Stern“ ständig erweitern, erhöhen; gleichzeitig werden auf diesen Seiten die Äußerungen, Reaktionen und Kommentare von Internet-Besuchern und gelegentlichen Teilnehmern aufgezeichnet.
Nach Beendigung der aktiven Phase werden wir auf zwei Ebenen weiter arbeiten. Das gedrehte Material und die Fotos werden bearbeitet, die Arbeit für ein Reisetagebuch wird fortgesetzt usw., und selbstverständlich werden die Internetseiten des Projekts weiter aufgefüllt, und zwar damit, dass sie in Zukunft in Absprache mit den Orten, die von der Expedition berührt werden, aktualisiert oder mit neu erstellten Beiträgen ergänzt werden können. - Der Verlauf der „Expedition zum dunklen Stern“ sollte sich so gut wie möglich chronologisch an das historische Vorbild halten, aber die Notwendigkeit, die Zeit zu effektiven Filmen zu nutzen, wird bewirken, dass jedes Jahr in warmen Landschaften begonnen wird, anschließend wird sich die Expedition an die Orte begeben, die in ihrer Reihenfolge der Expedition des Herrn Lev z Rožmitálu am nächsten liegen, so dass der jeweilige Beginn im Frühjahr und das Ende im Spätherbst liegen wird. In der Winterzeit werden die gedrehten Teile bearbeitet und gegebenenfalls finalisiert.
- Die „Expedition zum dunklen Stern“ führt Werbe- und Informationsmaterial über die Tschechische Republik mit, gegebenenfalls auch über Bezirks-, Kreis und städtische Institutionen und weitere Stellen, die dafür Interesse zeigen. Vorbereitet sind auch Aktionen während des Verlaufs des Weges, sie werden im Voraus auf den Internetseiten präsentiert, ebenso wie die Wegführung, die Orte und die ungefähre Zeit. Die konkreten Angaben erfolgen durch die täglichen Videos im Internet, die aktuellen Nachrichten und durch grafische Darstellungen.
Abschluss
Nach den Drehtagen in Frankreich 2005 ist die Idee entstanden, Dokumentarfilme über die Wanderwege zu Wallfahrtsorten in Europa zu drehen und dabei über interessante Menschen und Orte zu berichten, auf die die Wanderer treffen. Da der Autor des Projekts ein Filmemacher ist und sich körperlich und physisch im dritten Lebensalter befindet (im dritten Jahrtausend und dazu noch 60 Jahre alt), nennt er sein Vorhaben „Wege des dritten Lebensalters“. Durch das Studium des Materials und durch Konsultationen bei Teilnehmern ähnlicher Expeditionen und durch andere Anlässe hat sich diese Idee zu einem so umfangreichen Projekt entwickelt, dass sich die Konzeption einer Realisierung grundsätzlich verändern musste. Bereits damals war geplant, die Aufzeichnungen dieser Wanderungen in Einrichtungen für alte und kranke Menschen, Hospizen und Pflegeheimen, für Kinder in verschiedenen Anstalten usw. unter günstigsten Bedingungen zu zeigen, damit sie mindestens auf diese Art an der Expedition teilnehmen können und jederzeit alle festgehaltenen Orte kennen lernen können. Zu diesem Zweck wurde am 22. Juni 2007 eine mildtätige Organisation gegründet. Sie benannte sich nach dem ursprünglichen Projekt des Autors Wege des dritten Lebensalters o.s. (IČO 22662235).
Zur Zeit werden Kontakte zu Bürgervereinigungen und gegebenenfalls zu Organisationen gesucht, die dieses Vorhaben auch in anderen Ländern realisieren möchten.
Die „Expedition zum dunklen Stern“ ist ein selbständiger Teil des ursprünglichen Vorhabens und die erste von einigen weiteren für die Zukunft geplanten Wege.
Jan Hanzal a. č. k. Projektleiter